Dez 11, 2020 | 21:17

Sieben Haver Scarabeus© 7500 für die Pelletierung von Eisenerz in der Ukraine

Nachdem Haver & Boecker Niagara gemeinsam mit der Haver Engineering GmbH für die Ukraine einen Auftrag über sieben weitere Haver Scarabeus© 7500 für die Pelletierung von Eisenerz erzielen konnte, werden zum Ende des kommenden Jahres bereits neun Haver Scarabeus© 7500 in der Ukraine im Einsatz sein. Unterstützt werden wir in der Ukraine durch RAKURS NPO, ein Unternehmen, das über exzellente Kontakte im gesamten ukrainischen Bergbau und in der Metallurgie verfügt.

Hintergrundwissen zur Haver-Scarabeus©-Technologie: Wozu wird pelletiert?

Der Bedarf an Eisenerz ist ungebrochen und führt zu der Notwendigkeit, auch minderwertige Lagerstätten abzubauen. Der geringeren Qualität der natürlichen Ressourcen stehen wirtschaftliche, ökologische und technologische Restriktionen gegenüber, die eine Aufbereitung des gewonnenen Eisenerzes erfordern. Die Anreicherung des Eisenerzes wird durch die Abtrennung unerwünschter Bestandteile erreicht. Dadurch werden Transportkosten reduziert und die Wirtschaftlichkeit der metallurgischen Prozesse im Hochofen und in der Direktreduktionsanlage (DRI-Anlage) deutlich gesteigert. Die Agglomeration von Eisenerzkonzentrat im Pelletierteller, d. h. die Vergrößerung eines Partikels durch die Anhäufung von Material, ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Aufbereitung von Eisenerz.

Gibt es Markttrends?

Die weltweite Roheisenproduktion entwickelte sich in den letzten Jahren recht konstant mit einer jährlichen Steigerung von ca. 3,5 %. Demgegenüber steht eine bis 2025 erwartete Steigerung der globalen Pelletierkapazitäten von 5,5 % pro Jahr. Diese Zahlen verdeutlichen eindrucksvoll, dass die Aufbauagglomeration im Pelletierteller nicht nur bekannter, sondern auch beliebter wird. Trotz vielfältiger Entwicklungen und moderner Technologien der Direktreduktionsverfahren (ein CO₂ -ärmerer Prozess, um aus Eisenerzen Rohstahl zu gewinnen) zeigte sich noch immer eine deutliche Branchenfokussierung auf die konventionelle Hochofen-Konverter-Route. Neuste Bestrebungen zur Verringerung des weltweiten CO₂ -Ausstoßes zeigen jedoch eine Trendwende auf. Moderne Direktreduktionsanlagen (DRI-Anlagen) verwenden designte Eisenerzpellets mit ganz speziellen Pelletgrößenverteilungen und Basizitäten. Diese können nur mit modernen Pelletiertellern wirtschaftlich sinnvoll produziert werden.

Wie entwickelt sich die Pelletiertechnologie?

Die genannten globalen Bestrebungen der Reduktion von Treibhausgas-Emissionen werden in der Eisen- und Stahlmetallurgie u. a. durch die Erhöhung der Kapazitäten von DRI-Anlagen realisiert. Die daraus resultierende Erhöhung der Nachfrage an Eisenerzpellets mit einer engen Partikelgrößenverteilung bedingt den Einsatz von modernen Agglomerationsverfahren. Nur durch optimale Agglomeration im Pelletierteller sind diese engen Partikelgrößenverteilungen wirtschaftlich sinnvoll zu produzieren. Dafür hat Haver & Boecker Niagara die Scarabeus©-Pelletierteller entwickelt. Die Scarabeus-Technologie, bestehend aus dem Haver Scarabeus©, einer Partikelgrößenanalyse der Pellets und dem Haver-Process-Management-System, bietet die Möglichkeit der Speicherung der Erfahrungswerte der Anlagenbediener und darauf basierender Prozessoptimierung mit moderner Software. Nur so können ideale DR-Pellets produziert werden, die einen wesentlichen Baustein zur Zielerreichung des „Green Deal on Steel“ darstellen.

Welchen Service bzw. welche Unterstützung bietet Haver & Boecker Niagara dem Kunden beim Entscheidungs- bzw. Ausarbeitungsprozess?

Haver & Boecker Niagara unterstützt seine Kunden bei der Entwicklung und Optimierung seiner Prozesse, Maschinen und Anlagen. In unserer Testanlage bei der Haver Engineering GmbH stehen verschiedene Prüfgeräte zur Pelletierung zur Verfügung. Das Ziel des Haver-Process-Engineering ist es, die technischen Anforderungen und wirtschaftlichen Ansprüche unserer Kunden zu erfüllen. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, sich auf den gesamten Pelletierprozess zu konzentrieren, beginnend mit der Rohstoffaufbereitung, Dosier-, Misch- und Bindemittelbehandlung. Die Kernkomponenten der Pelletierung werden im Detail fokussiert, um den notwendigen Aufwand der Endproduktklassierung, der umlaufenen Materialmengen sowie der Entstaubung zu minimieren und dabei höchsten Standards der Prozess- und Mitarbeitersicherheit sowie des Umweltschutzes zu erfüllen. Dies führt zu einem ressourcenschonenden Pelletierprozess.

Weitere Informationen finden Sie auf der speziellen Landingpage: www.haverniagara.de/pelletizing

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Florian Festge,
geschäftsführender Gesellschafter Haver & Boecker
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